Johannes Kraft MdA kritisiert Wohnungsbaupläne in Karow

Bildunterschrift: Johannes Kraft MdA;
Bildrechte: Tobias Koch 
Bildunterschrift: Johannes Kraft MdA; Bildrechte: Tobias Koch

Zu den jüngsten Veröffentlichungen hinsichtlich der geplanten Bauvorhaben im Pankower Ortsteil Karow erklärt der Abgeordnete Johannes Kraft:

„Für die geplante Bebauung in Karow gilt, was für alle größeren Neubauvorhaben immer gelten muss: Sie müssen gemeinsam mit den Anwohnern, verträglich und entsprechend der Ortsüblichkeit entwickelt werden. 3.500 Einwohner aus Karow und der direkten Umgebung haben 2019 den Einwohnerantrag „Karow ist schön und soll es auch bleiben“ unterzeichnet, der von mir eingereicht und in der Pankower BVV mit breiter Mehrheit beschlossen wurde.  Vor dem Hintergrund dieses klaren Votums der BVV und der Anwohner und auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Rahmenplanung sind die aus dem Haus von Senator Gaebler jetzt erneut genannten 5.000 Wohnungen völlig utopisch und unangemessen.

Es ist nicht nachvollziehbar, warum jetzt wieder fragwürdige Zielzahlen aus einer Dichtestudie, die unter rot-grün-rot entstanden sind, zitiert werden. Noch unverständlicher ist dies, wenn man sich die Erkenntnisse aus dem jüngst stattgefundenen Workshop zum Baugebiet „Am Teichberg“ mit dem Stadtplaner und Architekten Prof. Christoph Mäckler, an dem auch Vertreter der Einwohnerschaft teilgenommen haben, anschaut. Hier wurde deutlich, dass die bisherigen Planungen sowohl städtebaulich als auch hinsichtlich der Anzahl der Wohnungen zu einer massiven Überforderung des Ortsteils führen würden und jedweder städtebaulicher Qualität entbehren. Erst vor wenigen Tagen erklärte Gaeblers Staatssekretär Alexander Slotty auf meine schriftliche Anfrage im Abgeordnetenhaus hin, dass die Ergebnisse dieses Workshops auch auf die anderen beiden Baufelder „Straße 52“ und „Karow Süd“ angewendet werden müssten. In derselben Drucksache wird auch deutlich, dass der auch in der Broschüre der Senatsverwaltung „zu Haus in Berlin“ genannte Zeitplan nicht realisierbar ist. Denn in keinem der Gebiete gibt es Planungsrecht und auch die abwassertechnische Erschließung wird bis zum Jahr 2026 nicht erfolgt sein.

Die Karower Bürger und auch ich haben uns immer für den Neubau von dringend benötigten Wohnungen ausgesprochen. Viele Aktive aus Karow, zum Beispiel aus dem Verein „Wir für Karow“ haben sich beteiligt, Zeit und Ressourcen investiert, um eine verträgliche Entwicklung zu ermöglichen. Mit den aktuellen, erneut vorgetragenen Vorstellungen des Senators wird diese ehrenamtliche Arbeit konterkariert. Die Rahmenbedingungen, die wir im Einwohnerantrag definiert haben, müssen weiterhin gelten: Ohne leistungsfähige Infrastruktur kann der Ortsteil keine weiteren Wohnungen aufnehmen und um den Charakter und die städtebauliche Qualität Karows zu erhalten ist die avisierte Wohnungszahl viel zu hoch.“